Die Filmreihe DELEUZE (wieder) SEHEN fragt danach, welche Filme
der französische Philosoph Gilles Deleuze nach seinem Tode in Paris am
4.11.1995 wohl gerne gesehen und über sie nachgedacht hätte. Deleuze
verfasste zahlreiche Schriften über Philosophie, Literatur, Film und
Kunst. Die Filmtheorie von Gilles Deleuze, ist grundgelegt in den beiden
Werken: Kino 1 Das Bewegungsbild (1983/1985) und Kino 2 Das Zeitbild
(1985/1991). Diese Schriften gehört mittlerweile zum Kanon der
internationalen Filmwissenschaften.
Die Filmreihe will
die Aktualität von Gilles Deleuze dokumentieren, befragen und prüfen -
anhand von einzelnen Filmen soll Deleuze (wieder) gesehen werden.
Programm vom Montag 09.11. Kinothek Asta Nielsen - Stiftstraße 2, Frankfurt | www.kinothek-asta-nielsen.de
18:00 Uhr
Far from Heaven Todd Haynes (FR/US 2002, 107´, OV)
Ein
Film aus der Geschichte des new queer cinema - ein Begriff, den B. Ruby
Rich 1991 für eine Gruppe von Filmen prägte, die, so schrieb sie, »did
something new, renegotiating subjectivities, annexing whole genres,
revising histories in their image«. Far from Heaven macht das alles. Er
wird öfter als eine Art Remake von Douglas Sirks All That Heaven Allows
gesehen. Aber besser gesagt, spricht aus ihm eine queere Liebe zum
Hollywoodkino der 50er Jahre. (Heide Schlüpmann)
20:00 Uhr
Heide Schlüpmann Vortrag zu Far from Heaven
Heide
Schlüpmann studierte Philosophie in den 60er Jahren, u.a. in Frankfurt
am Main; passionierte Kinogängerin seit 1970. Lehraufträge für Film seit
1977; Studium des Frühen Kinos in den 80er Jahren. 1991 – 2008
Professorin für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am
Main. Mitbegründerin der Kinothek Asta Nielsen e.V. (2000).
Veröffentlichungen von Friedrich Nietzsches ästhetische Opposition
(1977), über Unheimlichkeit des Blicks. Das Drama des frühen deutschen
Kinos (1990) und Ein Detektiv des Kinos. Siegfried Kracauers Filmtheorie
(1998), zu Das innere Bild. Zu einem verlorenen Begriff der Seele
(2015)
21:00 Uhr
Film As Subversive Art: Amos Vogel and Cinema 16 Paul Cronin (UK 2003, 56´, OV)
Auftritt
des 82-jährigen Amos Vogel, österreichisch-jüdischer Emigrant, Gründer
des größten US-amerikanischen Filmclubs, des Cinema 16, Gründer des New
York Film Festival und Autor des »Klassikers« der Filmliteratur Film As
Subversive Art. Eine Hommage an den Underground, den experimentellen und
dokumentarischen Film und vor allem: an die Arbeit mit dem Publikum und
für es, an das Kinomachen.
Das vollständige Programm aller Tage findet sich angehängt.
Die Veranstaltung ist für alle hFMA-Studierenden geöffnet!