In diesem Jahr bietet das Institut für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) und Unterstützung der hFMA, die Seminarreihe fortgeschrittene Themen in der Filmwissenschaft an, in denen die Studierenden die formalen, ästhetischen und narrativen Formen hybrider Dokumentarfilme erkunden und produzieren.
Als Filmgenre setzt sich die Geschichte der Dokumentarfilme mit der Frage auseinander, was die Repräsentation der sozialen Realität ausmacht. Dokufiction, Dokudrama und Mockumentary sind die kinematografische Kombination von Dokumentarfilm und Fiktion. Das bedeutet es werden fiktive Elemente mit einer Darstellung der Realität verbunden.
In Echtzeit gedreht, stellen die Hauptfigur oder Hauptfiguren – häufig von Laiendarsteller*innen besetzt – im Wesentlichen sich selbst oder leicht fiktionalisierte Versionen von sich selbst in einem fiktionalen Szenario dar.
Dieser Idee folgend ist das Ziel der Seminarreihe, Formen der visuell-ästhetischen Forschung im hybriden Genre des Dokumentarfilms zu erproben und weiterzuentwickeln. Die Studierenden untersuchen experimentelle Darstellungsformen des Dokumentarfilms (wie Dokufictions, Mockumentaries, Reenactments und Docudramas), die sachliche, fiktive und fantastische Elementen vereinen. Darauf aufbauend lernen die Studierenden durch die Produktion eines eigenen Films, wie die Kombination aus Wahrheit und Fiktion, alternative und mächtige Formen zur Darstellung der Realität bereithält.
SONDERAUSGABE 2020: QUARANTÄNE
Auch für dieses Semester haben wir unseren besonderen Protagonisten, das Coronavirus und die häusliche Quarantäne als Kulisse. Bei uns zu Hause werden wir die meisten Smartphone-Aufnahmen, Audio-Escapes, Fotocollagen, Found-footage Materialien und Animationen sowie kollaborative Online-Tools verwenden, um unsere Filme zu produzieren. Wir untersuchen dieses Szenario und experimentieren, wie wir die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Fiktion in einem Dokumentarfilm verwischen können. Dadurch erforschen wir den Dokumentarfilm und die Fantasie und können darüber alternative Erzählungen über unser aktuelles Leben erstellen, jedoch in dystopischen Szenarien – wie in einer Nuklear-Fallout-Welt, Zombie Apokalypse oder in einer Coronavirus-Pandemie :)
Mehr Informationen über www.dokurban.de